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Wie lässt sich ein Trauma überwinden?

05. Mai 2023

Wer einmal eine Situation erlebt hat, die sie oder ihn extrem seelisch belastet hat, der wird die Erinnerung daran oft nicht los. Sei es ein Unfall, Krieg, andere Fälle von Gewalt, eine Naturkatastrophe oder ein Missbrauch - dieses sogenannte Trauma kann Menschen lange begleiten und für eine extreme emotionale Belastung sorgen. Eine traumatische Erfahrung kann das ganze Leben beeinträchtigen. Deshalb ist die richtige Hilfe gefragt, um diese Belastungsstörung zu überwinden. 

Verletzung von Psyche und Seele

Der Begriff Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet Verletzung. Wenn von einem Trauma gesprochen wird, ist meist von einer psychischen oder seelischen Belastungsstörung die Rede. Menschen, die in einer bestimmten Situation in ihrem Leben das Gefühl haben, ohnmächtig zu sein und einen Kontrollverlust erleiden, können von so einem Trauma betroffen sein. Diese Menschen können diese Belastung nicht alleine bewältigen, sie brauchen oft professionelle Hilfe. 

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Die richtige Therapie zu finden, ist je nach Art des Traumas eine komplexe Aufgabe. Zunächst gibt es das akute Trauma, das plötzlich nach einem schwerwiegenden Erlebnis auftritt - etwa direkt nach einem Autounfall oder dem Erleben von Gewalt. Jedoch kann ein Trauma auch durch sich wiederholende Situationen auftreten, etwa durch Vernachlässigung in der Kindheit, Gewalt in der Beziehung oder Armut. Wird das Trauma dann nicht richtig verarbeitet, kann es zu Angststörungen, Depressionen und posttraumatischem Stress kommen. 

Körperliche und emotionale Symptome

Die Symptome eines Traumas können unterschiedlich ausfallen: Der Körper kann mit Zittern, Atemnot, Schweißausbrüchen, hohem Blutdruck, Herzrasen oder Schlaflosigkeit reagieren. Emotional kann sich ein Trauma durch Angst, Panikattacken, Reizbarkeit, Erschöpfung oder dem Gefühl von Hilflosigkeit kommen. Wenn eine ähnliche Situation irgendwann im Leben wieder auftritt, kann es zu sogenannten Flashbacks kommen, was die Symptome aktivieren kann. Wenn dies öfter im Leben passiert, kann das zu andauernder Verlust von Lebensfreude, sozialen Schwierigkeiten bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes und zur Vereinsamung kommen. Im schlimmsten Fall folgen Depressionen, Selbstverletzungen, eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder Suizid-Gedanken. Spätestens dann sollten sich Betroffenen Hilfe holen und eine Therapie beginnen. 

Die richtige Therapie für eine positive Zukunft

Das Ziel einer solchen Therapie ist es, den Betroffenen zu helfen, das Trauma aufzuarbeiten und wieder einigermaßen normal leben zu können. Je nachdem, wie schwer das Trauma ist und wie die Betroffenen damit umgehen, können verschiedene Methoden angewendet werden. In der Stabilisierungsphase werden den Betroffenen Mittel mitgegeben, damit sie mit ihren Ängsten besser umgehen können. Das können Entspannungsübungen, kognitive Verhaltenstherapien oder sogar Therapien mithilfe von Medikamenten sein. Anschließend wird das Trauma aufgearbeitet. In der letzten Phase der Therapie wird darauf hingearbeitet, dass das Leben wieder relativ normal gelebt werden kann und auch die Zukunft wieder positiv gesehen werden kann.

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