Waldbaden senkt den Stress und verbessert die Gesundheit
21. Juni 2021Waldbaden ist ein nicht mehr ganz neuer Trend aus Japan, findet aber in Europa immer mehr Anhänger. Aus gutem Grund: Ein intensiver Aufenthalt im Wald senkt den Level des Stresshormons Cortisol und bremst damit die negativen Auswirkungen von zu viel Stress im Körper aus.
Zurück geht dieser Trend auf die Beobachtungen des schwedischen Arztes Roger Ullrich bereits in den 1980er Jahren. Patienten, die aus dem Krankenhaus-Fenster auf einen Wald blickten, wurden schneller gesund als jene, die auf einen Parkplatz voller Autos schauten. Erklären konnte man sich diesen Effekt lange nicht.
Waldbaden reguliert den Cortisolspiegel
Einen ersten Hinweis auf eine mögliche Ursache dafür lieferte der österreichische Biologe Clemens Arvey. "Im Wald kommunizieren Pflanzen untereinander. Sie schütten chemische Verbindungen aus, sogenannte Terpene, und geben sie an die Luft ab. So warnen sie andere Pflanzen vor Angreifern oder Schädlingen, die daraufhin ihr Immunsystem hochfahren, um sich zu schützen."
Einen ähnlichen Effekt beobachteten Forscher auch bei Menschen. Ein ausgedehnter Waldspaziergang erhöht den Anteil der Killerzellen im menschlichen Körper, die körperfremde Zellen bekämpfen. Damit stärkt Waldbaden das Immunsystem. Zudem sinkt die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Körper, das für allerlei Zivilisationskrankheiten mitverantwortlich gemacht wird.
Therapie Shinrin yoku für gestresste Seelen
Waldbaden, in Japan als Shinrin yoku bekannt, ist dort bereits eine anerkannte Stress-Therapie, die von Fachärzten verschrieben und intensiv wissenschaftlich untersucht wird.
Um den positiven Effekt des Waldbadens zu erleben, ist es nicht unbedingt notwendig, sich im Laub zu wälzen oder Bäume zu umarmen, auch wenn das Teil des Naturerlebnisses sein kann. Ein ausgedehnter Waldspaziergang, eine Jogging-Runde zwischen den Bäumen oder ein längerer Aufenthalt ohne Aktivität reichen völlig aus, um den positiven Wald-Effekt zu erzielen.
Waldbaden als Event
Unterdessen bieten viele Veranstalter regelrechte Wald-Seminare oder spezielle Formen des Waldbadens, oft in Verbindung mit meditativen Elementen oder Yoga-Übungen an. Führungen durch einen Waldlehrpfad oder das Absolvieren eines Trimm-Dich-Pfads im Wald kommen ebenfalls wieder in Mode. Gerade in der heißen Jahreszeit entfaltet der Wald seine gesundheitsfördernde Wirkung. Das Klima ist oft ausgeglichener, die Luft frischer und die Feuchtigkeit hält die Atemwege geschmeidig.
Ob mit oder ohne Event - wer regelmäßig im Wald badet, stärkt sein Immunsystem und schützt seine Gesundheit vor den Auswirkungen eines stressigen Alltags.
Mehr Gesundheitsinformationen finden Sie auf www.gesundinformiert.de.